Adelaida García Morales, geboren 1945 (das genaue Datum hielt die Autorin geheim) in Badajoz (Estremadura), wuchs in Sevilla (Andalusien) auf. Sie studierte Philosophie an der Universität Madrid und ließ sich an der dortigen Hochschule für Filmkunst zur Drehbuchautorin ausbilden. Sie arbeitete in einer Vielzahl von Berufen: als Spanisch- und Philosophielehrerin, als Übersetzerin für die OPEC in Algerien, als Mannequin und als Bühnenschauspielerin. Fünf Jahre lebte sie völlig zurückgezogen in einem kleinen Bergdorf in der Provinz Granada. Adelaida García Morales publizierte Erzählungen und Romane, schrieb aber auch lyrische Texte und Kurzgeschichten, die sie jedoch ebenso wenig veröffentlicht hat wie ihren ersten Roman „Archipiélago“ (Archipel, 1981), der – als Manuskript eingereicht – auf die Auswahlliste des Premio Sésamo kam. Sie war mit dem spanischen Filmregisseur Victor Erice verheiratet. Am öffentlichen Leben Spaniens nahm Adelaida García Morales nicht teil: Äußerst selten gab sie Interviews oder wirkte bei Podiumsdiskussionen mit; Lesungen aus ihren Büchern lehnte sie grundsätzlich ab. Adelaida García Morales lebte bis zu ihrem Tod am 22. 9. 2014 abwechselnd in Madrid und Andalusien.
* 1945
† 22. September 2014
von Andrea Rössler
Essay
Adelaida García Moralesʼ Geschichten sind denkbar einfach und scheinbar anspruchslos. Sie erzählen von Vater-Tochter-Beziehungen, von Kindheitserfahrungen, von Liebesverhältnissen. Es sind ...